Die präzisen und feinsinnigen süßen Auslesen von Zilliken gehören für mich seit Jahren zu den besten Süßweinen der Welt. Bei der GroßerRing Versteigerung in Trier hatte mich der aktuelle Jahrgang 2015 sehr beeindruckt. Als ich dann noch vor einigen Wochen das Glück hatte eine Versteigerungs-Lange-Goldkaspsel-Auslese aus dem hervorragenden Süßwein Jahrgang 2005 trinken zu dürfen, war meine Neugier geweckt und ich fragte Dorothee, ob ich sie einmal besuchen dürfte um mir vor Ort anzuschauen, wo das Geheimnis dieser Eleganz und Feinheit liegt.
10 Hektar haben die Zillikens im Saarburger Rausch.
Die Steillage liegt oberhalb von Saarburg. Das Klima ist hier deutlich rauher als an der Mosel. Das sorgt für Säure und Frische im Wein, beste Vorrausetzungen für edelsüße Auslesen mit langer Haltbarkeit.
Im Keller, der sich über 2 Etagen erstreckt, liegen auf der unteren Etage ca. 50 Jahre alte Fuderfässer, in denen der Wein ausgebaut wird. Dorothee erzählt uns, dass der Inhalt der Fässer variert, manche haben 1010, andere 1050 Liter Inhalt.
Die Luftfeuchtigkeit in diesem Raum liegt nahe bei 100%, was dazu führt das aus den Fässern (fast) kein Wein durch das Holz diffundieren kann. Die Temperatur liegt bei kühlen und konstanten 11 Grad Celsisus. An der Decke bilden sich Tropfsteine wie in einer Höhle.
Das sind Idealbedingungen für eine langsame, schonende Gärung und die anschliessende Lagerung im Fass. Auch Korken halten so ewig und aus hier gelagerten Flaschen würde kein Wein bei der hohen Luftfeuchtigkeit entweichen können. Einziger Nachteil, Papier würde hier Stock-Flecken bekommen und deshalb können Flaschen hier nicht ettiketiert gelagert werden.
Im Gespräch erläutert Hanno Zilliken später seine Philosophie der Weinbereitung und wir haben das Glück etwas von der Beerenauslese 2015 probieren zu dürfen, deren Leichtigkeit uns fast schweben lässt.