Die wichtigste Erkenntnis möchte ich gleich an den Anfang stellen. Mit dem Trend zu Grower Champagnern haben die guten mittelgroßen Häuser keineswegs Ihre Berechtigung verloren. Die größeren Entdeckungen kann man bestimmt bei den vielen kleinen Produzenten machen, die zum größten Teil inzwischen biologisch oder biodynamisch arbeiten und Parzellen einzeln ausbauen. Manchmal fehlt es noch an Kapital um Weine länger auf der Hefe liegen zu lassen. Durch ein langes Hefelager gewinnen diese an Komplexität und es war bei Jean Marc Seleque (im Titelbild mit seiner Frau) sehr eindrucksvoll die neueren Abfüllungen mit längerem Hefelager zu verkosten. Er ist einer der Shooting Starts bei den Growern und bei den Pariser Top Sommeliers gerade sehr begehrt.
Als Gastgeschenke hatten wir Reichsrat von Buhl (Matthieu Kaufmann hat lange bei Bollinger gearbeitet) und eine Flasche Keller Hubacker 2009 im Gepäck.
Das Team von Krug rund um Maggie Henríquez hat mir seiner Professionalität und Gastfreundschaft wirklich Maßstäbe gesetzt, deshalb ging die Flasche von Klaus Peter Keller an das Haus Krug.
Wir konnten viele Champagner probieren und haben die ein oder andere Flasche getrunken. Einige Champagner sind uns dabei besonders aufgefallen:
Bollinger konnte mit einer sehr guten und zugänglichen Grande Année 2007 besonders glänzen, Krug mit einer Grande Cuvée No. 160, bei der ein Grossteil der Grund-Weine aus dem Jahr 2004 stammt und die parallel zum Vintage 2004 ausgeschenkt wurde.
Interessant war der Vergleich des verschlossenen Bruno Paillard NPU 2002 (mit viel Potential für die Zukunft) mit dem impressiven NPU 2003, dem zuviel Luft aber nicht gut bekam im Les Crayeres.
Ein besonderes Vergnügen war auch der Cote Faron aus der Lieux Serie von Selosse. Wir hatten uns noch etwas vom Vorarbend verwahrt und so geriet das an sich schon herausragende Frühstück noch ein bisschen leckerer.
Eine rundum gelungene Reise. Hier dann noch einige Impressionen.
Bei Bollinger:
Vieilles Vignes Françaises – im Fasskeller – in der eigenen Küferei
Bei Krug:
Das kleine rote Buch von Joseph Krug – im Keller – Clos des Mesnil