Schon mal in der Mittelhardt ein Loch in den Boden gegraben? Sie auch nicht? Das ist aber richtig interressant, dass kann ich Ihnen versichern.
Christina Fischer hat mit Prof Fischer zusammen ein tolles Seminar in Neustadt durchgeführt. Es ging darum Winzer, Sommeliers, Weinfachleute und Weinhändler zusammen zu bringen und über den Einfluss des Bodens auf den Wein zu diskutieren. Dabei waren unter anderem Philipp Wittmann, Dirk van der Niepoort, Paula Bosch, Bodenkundler, Proffesoren aus Geisenheim und viele bekannte Gesichter aus der Deutschen Wein-Community.
Über Terroir ist schon soviel geschrieben worden, dass ich mich hier zurück halten möchte. Für mich mitgenommen habe ich, das bei Weitem noch nicht alles erforscht ist rund um das Thema „wie kommt der Geschmack in die Flasche?“. Die Qualität entsteht im Weinberg und ohne eine gute Lage wird kein Spitzenwein entstehen, das ist mal sicher und da sind sich wohl alle einig.
Doch neben der chemischen Zusammensetzung und den physikalischen Eigenschaften des Bodens spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Art der Bewirtschaftung. Biologisch oder biodynammisch arbeitende Winzer, die achtsam mit Ihren Weinberger umgehen, haben wohl das bessere Potential für große Weine, das ist meine persönliche Erkenntnis. Die Hefen im Keller haben eine größere Bedeutung als diejenigen im Weinberg. Das Mikroklima in der Weinbergslage ist auch nicht zu unterschätzen und erst mit dem Know How und der Erfahrung eines guten Kellermeisters und den finanziellen Möglichkeiten nur die besten Trauben zu selektieren entstehen große Weine. Eine Gleichung mit vielen Unbekannten, die einem die Grenzen des Beeinflussbaren aufzeigt. Umso mehr Respekt habe ich vor wirklich großen Weinen und deren Machern.